Prävention gegen sexuelle Gewalt im Internet
Zartbitter-Präventionstheaterstück gegen Cybermobbing ist Preisträger des klicksafe-Preises 2011!!
Den klicksafe-Preis für mehr Sicherheit
im Netz für das Theaterstück „click it! 2“ zu bekommen: Das ist ein
wirklicher Grund zur Freude für Zartbitter, der Kontakt- und Informationsstelle
gegen sexuellen Missbrauch. Der Preis wurde am 22. Juni 2011 im Rahmen der
Verleihung des Grimme Online Award in der Kölner Vulkanhalle vergeben.
Die Jury würdigte in ihrer Begründung für die Auszeichnung die altersgerechte Inszenierung des Theaterstücks gegen Cybermobbing und sexuelle Übergriffe im Internet für fünfte bis achte Schulklassen. Ebenso würdigte sie, dass die Aufführungen durch das medienpädagogische Rahmenprogramm aus Nachbesprechung und Workshops und die Informationsmaterialien für Kinder, Eltern und Pädagogen ergänzt werden. Die Jury lobte insbesondere die sehr gute Didaktik der erzählten Geschichte: "Click it! 2 beschreibt Konflikte und zeigt Lösungswege auf. Mit der dramaturgischen Inszenierung des Stoffes ist es dem Verein Zartbitter e.V. gelungen, eine neue Form der Auseinandersetzung mit dem Thema Sicherheit im Internet zu finden". Als das Zartbitter-Theaterstück „click it!“ über sexualisierte Gewalt durch Fremdtäter in den Chaträumen des Internets vor sechs Jahren Premiere hatte, war der außerordentliche Erfolg der Theaterproduktion nicht vorhersehbar. Der rasante Wandel der Mediennutzung hat Zartbitter 2010 zu einer Neuinszenierung veranlasst. „click it! 2“ stellt die Gewalt unter persönlich bekannten Jugendlichen in Chatrooms, in sozialen Netzwerken wie SchülerVZ, Facebook und Messengerprogrammen in den Mittelpunkt der spannenden Geschichte. Inzwischen haben mehr als 400.000 Mädchen und Jungen Aufführungen der „click it!“ -Theaterstücke besucht. Die Story von „click it! 2“, dem Präventionstheaterstück gegen Cybermobbing, greift die Erfahrungen vieler Mädchen und Jungen auf, die gemeinsam mit Zartbitter in mehr als 20 Workshops die Theaterproduktion vorbereiteten. Sie berichteten über die Konfrontation mit harter Pornografie, sexueller Anmache, Horror- und Ekelvideos und vor allem über Cybermobbing durch ihnen bekannte Jugendliche, die sie über die Schule oder privat kannten. Cybermobbing und sexuelle Übergriffe im Netz sind für die Opfer extrem belastend, denn ihr privater Lebensbereich verliert die Funktion als Schutzraum. Viele dieser persönlichen Erlebnisse flossen in die Story und Chatdialoge des Theaterstücks ein. Das Theaterstück „click it! 2“ überwindet die Isolation des Opfers vor dem Bildschirm: Das junge Publikum erlebt in der Identifizierung mit Silvio und Billa, dass Cybermobbing und die Konfrontation mit pornografischem Bildmaterial im Internet keineswegs „witzig“ ist. „click it! 2“ zeigt keine Bilder der Gewalt, um eine mögliche Retraumatisierung betroffener Mädchen und Jungen auszuschließen, sondern fördert die Empathie mit den Opfern. Die jungen Zuschauerinnen und Zuschauer erleben mit, wie tief Silvio und Billa durch das Mobbing verletzt werden, und sind erleichtert, als die Peergroup und die Erwachsenen sich mit den Opfern solidarisieren. „click it! 2“ vermittelt Normen eines respektvollen Umgangs im Netz und fördert den Dialog unter Jugendlichen und zwischen den Generationen. In den Aufführungen vor Schulklassen und Jugendlichen sitzen oftmals nicht nur die Opfer, sondern ebenso die Jungen und Mädchen, die diesen in Form von Cybermobbing Gewalt zugefügt haben. Nicht wenige junge Zuschauer und Zuschauerinnen kennen beide Rollen. Das Theaterstück möchte zur Lösung der Gewaltkonflikte unter Jugendlichen beitragen und verzichtet deshalb darauf, das junge Publikum durch eine allzu dramatische Inszenierung möglicher Folgen von Cybermobbing in Angst und Schrecken zu versetzen. Die "Methode Abschreckung" war in der Präventionsarbeit gegen sexualisierte Gewalt noch nie erfolgreich: Sie schwächt die Widerstandskraft der Opfer und führt dazu, dass übergriffige Jugendliche die Botschaft nicht ernst nehmen und noch weniger bereit sind, ihr Verhalten zu hinterfragen. Abschreckung verhärtet die Fronten. „click it! 2“ will einen Beitrag dazu leisten, dass nach dem gemeinsamen Theaterbesuch in Schulklassen und Jugendgruppen das Gespräch über Cybermobbing unter den Betroffenen erleichtert und evtl. Gewaltdynamiken unter dem jugendlichen Publikum abgebaut und nicht verstärkt werden. Das Theaterstück wurde deshalb mit sehr viel Leichtigkeit inszeniert. Vor dem Hintergrund der Beratungserfahrung von Zartbitter wurde das Ende der Story deshalb als Slapstick inszeniert. Ohne die gebotene Ernsthaftigkeit und Klarheit in der Aussage zu vernachlässigen, vermittelt „click it!2“ mit einer großen Portion Humor und viel Lebensfreude die nicht nur im Netz überlebenswichtige Botschaft: Hilfe holen ist kein Verrat! Der Schutz der Privatsphäre ist wichtiger als eine zweifelhafte Popularität! „click it! 2“ ist nun ausgelaufen und kann nicht mehr gebucht werden. Bitte beachten Sie unsere anderen Theaterstücke! Ein herzliches Dankeschön an all die, die „click it! 2“ mit Rat, Tat und Spenden unterstützt haben. Es ist auch Ihre Nominierung! Theaterbooking und BeratungZartbitter-Theaterbooking Sachsenring 2-4, 50677 Köln Telefon: 0221/34 32 11 booking(at)zartbitter.de Fragen zu Gagen und Tournee-Rahmendedingungen sowie weitere Informationen/Referenzen zu den Produktionen beantwortet Ihnen Anette Tomakidi. |