Ausstellung: Alle Kinder haben persönliche Rechte!

18. 09. – 15. 11. 2025 im VHS-Studienhaus am Neumarkt

Cäcilienstraße 35, 50667 Köln – Die Ausstellung befindet sich im 1. Obergeschoss und ist täglich von 9:00 bis 21:00 Uhr geöffnet (außer am 03.10. und 01.11.). Der Eintritt ist frei.

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Die Ausstellung

Bereits 1992 hat die Bundesrepublik Deutschland die UN-Kinderrechtskonvention unterzeichnet. Dennoch sind die Kinderrechte bis heute weder im Grundgesetz noch in der Verfassung verankert. Die Konvention verpflichtet die Vertragsstaaten, Kinder als eigenständige Persönlichkeiten mit eigenen Rechten anzuerkennen.

Viele Länder haben dies bereits umgesetzt, darunter Norwegen, Belgien, Irland, Spanien, Österreich, Südafrika, Polen und Finnland. In Deutschland hingegen gelten Kinder rechtlich noch immer nicht als vollwertige Träger eigener Rechte. Ihre Interessen stehen im juristischen Alltag häufig hinter dem Elternrecht zurück. Das führt dazu, dass die Belange von Mädchen* und Jungen* in Politik, Verwaltung, Rechtsprechung und selbst in vielen familiären und institutionellen Alltagssituationen nur nachrangig berücksichtigt werden – eine untergeordnete Rolle spielen.

Wären die Kinderrechte ausdrücklich als eigenständige Grundrechte im Grundgesetz verankert, müsste der Staat ohne Einschränkungen dafür sorgen, dass Kinder in Familien, Institutionen und Kommunen unter Bedingungen aufwachsen, die ihre Entwicklung und ihr Wohl umfassend sichern. Seit einigen Jahren setzt sich ein großer Teil der deutschen (Fach-)Öffentlichkeit dafür ein, Kinderrechte endlich im Grundgesetz zu verankern. Auch Schulen und Einrichtungen der Jugendhilfe greifen das Thema auf und bieten entsprechende Projekte an. Viele dieser Angebote bleiben jedoch auf reine Wissensvermittlung beschränkt, ohne dass Kinderrechte in den Strukturen der Institutionen fest verankert werden.

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Fragt man Mädchen* und Jungen* im Grundschulalter nach Kinderrechten, nennen sie häufig zunächst die bekannten UN-Kinderrechte, zum Beispiel: „Kinderarbeit ist verboten“, „Kinder haben ein Recht auf Freizeit, auf Bildung, auf medizinische Versorgung und auf Nahrung.“ Zugleich berichten viele, dass Kinderrechte in vielen Ländern der Welt noch immer unzureichend umgesetzt werden. Fragt man Grundschüler*innen aber nach der Bedeutung von Kinderrechten für ihren Alltag, nennen sie seit der Jahrtausendwende vor allem das „Recht auf gewaltfreie Erziehung“, das seit Januar 2001 im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) festgeschrieben ist. Auch das „Recht am eigenen Bild“ ist vielen Kindern inzwischen grob bekannt – nicht zuletzt durch die breite Medienberichterstattung über digitale sexuelle Gewalt.

Nachbesprechungen der Zartbitter-Präventionstheaterstücke und Workshops zeigen jedoch: Das Detailwissen über das „Recht am eigenen Bild“ ist oft lückenhaft. Auch zu anderen persönlichen Rechten mangelt es ihnen an grundlegenden Informationen. Dadurch können sie ihre Rechte im Alltag nur eingeschränkt wahrnehmen und vertreten.

Das neue Zartbitter-Projekt „Alle Kinder haben persönliche Rechte“ vermittelt Mädchen* und Jungen* im Grundschulalter ihre persönlichen Rechte. Es zeigt Eltern und Fachkräften, wie sie diese Rechte kindgerecht erklären und im Alltag achten können – etwa das Recht auf eigene Gefühle oder das Recht, selbst zu entscheiden, wen sie mögen und wen nicht. Das Projekt macht zudem deutlich: Übergriffe können sowohl von Erwachsenen als auch von Kindern ausgehen. Indem Kinder ihre Rechte kennen und sie ernst genommen werden, wächst ihre Widerstandskraft – ein wichtiger Beitrag zur Prävention sexueller Gewalt. Wissen stärkt!

Pädagogische Fachkräfte und Eltern tragen Verantwortung, Kinder vor sexuellen Übergriffen durch Erwachsene und Kinder aktiv zu schützen. Lebensfroh gestaltete Zartbitter-Materialien wie Plakate, der Kinderrechte-Pass, Leporellos und Arbeitshilfen sowie das Theaterstück „Kinderrechte Superkräfte“, Zartbitter-Songs und die Ausstellung „Alle Kinder haben persönliche Rechte“ bieten praktische Anregungen, wie sie diese Verantwortung im Alltag umsetzen können.

Führungen

Während der Ausstellung bieten wir spezielle Führungen für Teams und Gruppen an. Diese dauern in etwa eine Stunde und sind kostenlos. Treffpunkt ist der Infotisch auf der Ausstellungfläche im 1. Obergeschoss. Der Zugang ist barrierefrei.

Beispiele für Themenschwerpunkte:

Eltern und private Vertrauenspersonen von Kindern

Für Eltern und private Vertrauenspersonen von Mädchen und Jungen bieten wir Führungen an, in deren Rahmen wir über die Bedeutung der PERSÖNLICHEN Rechte von Kindern im Alltag informieren und vermitteln, wie man diese im familiären Umfeld und/oder gegenüber Institutionen wie Kindergarten, Schule, Verein umsetzen kann. Dazu zählt zum Beispiel das Recht von Kindern, selbst entscheiden zu dürfen, welche Personen aus dem näheren familiären Umfeld sie mögen oder auch das Recht am eigenen Bild, welches in Schulen oft nicht beachtet wird.

Fachkräfte des Gesundheitswesens

Fachkräfte des Gesundheitswesens, die in ihrem beruflichen Alltag Kontakt mit Kindern haben, informieren wir über die Bedeutung der PERSÖNLICHEN Rechte von Kindern. Anhand von konkreten Beispielen kommen wir mit Ihnen über deren Achtung im Bereich der Pflege und Förderung von Kindern ins Gespräch.

Mitarbeiter*innen der ambulanten Jugendhilfe

Die Ausstellung gibt viele Anregungen, wie man mit Kindern und Jugendlichen über die Achtung ihrer Rechte und auch über erlebte Übergriffe ins Gespräch kommen kann, ohne die persönlichen Grenzen von Mädchen und Jungen zu verletzen. Im Rahmen der Führung werden wir diese ausgehend von den Beratungserfahrungen von Zartbitter Köln skizzieren.

Pädagogische Fachkräfte von Grundschulen/OGS

Im Rahmen der Führung werden wir Konzepte und Praxiserfahrung von Zartbitter Köln in der Präventionsarbeit an Grundschulen vorstellen und Bausteine für Kinderrechte-Schutzkonzepte im Grundschulbereich vorstellen.

Studierende und Praktikant*innen

Wir, zwei Studentinnen der Sozialarbeit, waren im Rahmen unseres Praxissemesters zunächst an der Entwicklung der Zartbitter-Präventions-Ausstellung “Alle Kinder haben PERSÖNLICHE Rechte” beteiligt. Nach intensiver Einarbeitung und in Auswertung unserer eigenen mehrjährigen Berufserfahrung vor dem Studium bieten wir nun praxisnahe Führungen durch die Ausstellung an. In deren Rahmen möchten wir einen Blick auf Möglichkeiten der Achtung der persönlichen Rechte von Mädchen und Jungen im pädagogischen Alltag werfen und anhand von Beispielen ins Gespräch kommen.

Das Besondere der Ausstellung: Die Illustrationen zu den persönlichen Rechten wurden partizipativ mit Kindern und Jugendlichen entwickelt und drücken folglich sehr alltagsnah deren Interessen aus.

Wir freuen uns auf den fachlichen Austausch mit Euch!

Ehren- und hauptamtliche Mitarbeiter*innen von Pfarrgemeinden

Viele Pfarrgemeinden arbeiten zunehmend intensiv an der Entwicklung von Schutzkonzepten. Im Rahmen dieser Führung möchten wir mit Ihnen ins Gespräch kommen, wie sie die persönlichen Rechte von Kindern und Jugendlichen partizipativ mit Mädchen und Jungen erarbeiten und in ihr Schutzkonzept nachhaltig implementieren können.

Melden Sie sich bitte bei info@zartbitter.de, wenn sie Interesse an weiteren Themenstellungen haben.

Anmeldung zur Führung VHS (#12)

Anmeldung zur Führung


Mit freundlicher Unterstützung:

Musik: Kinder haben Rechte

Anlässlich 35 Jahre Zartbitter e.V. hat die Kölner Kontakt-und Informationsstelle gegen sexuelle Übergriffe und Missbrauch mit fünf

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Oft hilft es Müttern und Vätern, wenn sie erfahren, wie andere Eltern diese Krise bewältigt haben. Die Berichte von Betroffenen wollen anderen Eltern Mut machen und bei Dritten Verständnis für deren Situation wecken.