Zartbitter Köln e.V Kontakt- und Informationsstelle gegen sexuellen Missbrauch an Mädchen und Jungen

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Wir können was, was ihr nicht könnt!

ProFamilia das Zartbitter-Bilderbuch von Ursula Enders und Dorothee Wolters „Wir können was, was Ihr nicht könnt!“ zum Buch des Monats gewählt und empfiehlt es für die Präventionsarbeit mit Kindern ab 4 Jahren:

"Das Bilderbuch zeigt kindliche Doktorspiele, wie Eltern und Kinder sie als normal empfinden: Pflaster werden geklebt, der Rücken eingecremt und einem Jungen wird neugierig ins Ohr geschaut. Mit dem Auftauchen von Kai wird deutlich, an welchem Punkt sexuelle Übergriffe auf jüngere Kinder beginnen können.
Kai hat früher Dinge getan, die keins von den jüngeren Kindern wissen will und er hat Luzie gegenüber schon Grenzen überschritten. Die Kinder sind sich einig, dass sie Kai nicht dabei haben wollen und schicken ihn weg, ohne dass dazu die Hilfe Erwachsener nötig ist.

Das beigelegte Informationsheft für Eltern und Erzieher weist darauf hin, dass der Schutz von Kindern gegen sexuelle Übergriffe in jedem Kindergarten Standard sein sollte. Viele Eltern und Erzieher scheuen sich, mit Kindern über sexuell motivierte Übergriffe zu sprechen, weil sie ihre Kinder nicht unnötig ängstigen wollen. In den Anmerkungen zum Bilderbuch informieren erfahrene Pädagogen über Motive für sexuelle Übergriffe unter Kindern und charakteristische Signale, die auf sexuellen Missbrauch hinweisen könnten. Das Beiheft bereitet auf Situationen vor, in denen ein Kind einem Erwachsenen einen Fall von sexuellem Missbrauch anvertrauen möchte.

"Wir können was, was ihr nicht könnt" zeigt eine tragfähige Kinderfreundschaft zwischen Mädchen und Jungen. Das Vater-Mutter-Kind-Spiel wird hinreißend dargestellt. Kinder als handelnde Personen sprechen unmissverständlich aus, was "richtige" Doktorspiele sind und bei welchen Vorfällen Kinder sich einem Erwachsenen anvertrauen sollten. Der Vorfall mit Kai wird nicht weiter dramatisiert, die Kinder ziehen selbstbewusst Grenzen. Sehr sensibel zeigen die Autorinnen, dass es verbotene Übergriffe älterer Kinder auf jüngere geben kann, ohne Kinder mit der Geschichte zu ängstigen. (...) Das Bilderbuch respektiert kindliche Schamgefühle, indem die handelnden Kinder stets in Badehosen gezeigt werden, Mädchen und Jungen sind auf den ersten Blick nicht zu unterscheiden, nur bei der Betrachtung der Babypuppen werden Geschlechtsteile von Mädchen und Jungen gezeigt. Gerade Eltern und Pädagogen, die bisher Vorbehalte hatten, mit Kindern im Kindergartenalter über sexuellen Missbrauch zu sprechen, ermöglicht Enders/Wolters Bilderbuch, das Thema offen und zugleich kindgerecht anzusprechen und so Kinder ab 4 Jahren in ihrem Recht auf sexuelle Selbstbestimmung zu bestärken."

(ProFamilia 2010)  
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