Die Strategien der Täter und Täterinnen
So wie jeder Taschendieb seine "Masche" entwickelt, um möglichst ohne besonderen Aufwand große Beute zu machen, so entwickeln Täter und Täterinnen ihre Strategien, um möglichst unentdeckt Mädchen und Jungen zu missbrauchen. Viele klären zunächst ab, ob ihre kindlichen und jugendlichen Chatpartner/-partnerinnen allein vor dem Bildschirm sitzen, oder ob Erwachsene in der Nähe sind, die evtl. den Chatdialog mitbekommen könnten. | |
Nicht
wenige geben sich als Gleichaltrige aus, um mit dieser Tarnung das Vertrauen
der Kinder und Jugendlichen zu erschleichen. Einige wählen die "Masche des
lieben, verständnisvollen Onkels" und verwickeln Mädchen und Jungen in
Gespräche, um so Informationen über deren Lebensumstände zu bekommen und in
einem nächsten Schritt vorsichtig die kindliche Neugier an Themen wie
Freundschaft, Liebe und Sexualität zu wecken. Andere überrumpeln Mädchen und Jungen,
indem sie unaufgefordert pornografische Bilder oder Live-Übertragungen ihrer
exhibitionistischen Handlungen über Messenger senden. Die Kinder könnten zwar
die ihnen übersandten Dateien geschlossen lassen und wegklicken, doch das tun
viele nicht: Sie sind verständlicherweise neugierig und wollen wissen, was sich
in ihrer virtuellen Post befindet.
Fast
alle versuchen, ihren Opfern zu einzureden, dass es angeblich ganz normal ist,
wenn Erwachsene und Jugendliche sexuelle Kontakte zu Kindern haben und mit den
jungen Opfern ihre perversen Fantasien ausleben. Nicht selten bieten sie den Mädchen
und Jungen einen vermeintlich "fairen Deal" an und machen
Geldangebote. Häufig erklären Täter und Täterinnen den Kontakt zum gemeinsamen
Geheimnis. Leisten Kinder und Jugendliche Widerstand, steigern die Täter und Täterinnen
meist zunächst ihre Verführungskünste oder erpressen diese. Sie drohen z.B.
damit, von ihnen mit Hilfe des Computers produzierte virtuelle Pornografie mit
den Köpfen der Mädchen und Jungen ins Netz zu stellen.
Einige versuchen ihr Ziel zu erreichen, indem sie nerven: Sie setzen die Kinder auf ihre Freundesliste und bekommen über den Messenger umgehend mitgeteilt, wenn das Kind sich zu einem anderen Zeitpunkt in den Chat einloggt. Das "Spiel" beginnt von neuem … © Zartbitter e.V. 2005 |